Urbane Politik & Punk
Ich war heute auf der Pressekonferenz im neuen FLUC am Praterstern.
Dieses Projekt ist mittlerweile (und zu recht, wie ich meine) so prominent, dass neben dem Betreiber Martin Wagner und seinem Architekten auch eine ganze Riege aus der Stadtpolitik Worte zur morgen bevorstehenden Eröffnung abgeben wollte.
Auf der Bühne im noch etwas provisorischen, aber taghellen Clubraum standen Stühle und Mikrofone bereit, TV-Kameras und Fotografen gingen in Position. Es herrschte nicht übermäßig gespanntes Warten, im Prinzip wusste jeder, was da kommen sollte. Die FLUC Betreiber sind sehr gut darin, ihre Sache so zu inszenieren, dass sie grenzgängerisch funktioniert, aber auch behördlich akzeptiert wird. Dazu tragen wohl Erfahrung, Geschick und Talent bei. Wie weit es dabei Glück ist, zu erkennen, was die zeitgemäße Form der Hausbesetzung sein kann, lässt sich schwer sagen. Vielleicht war es einfach an der Zeit, als sie ihr erstes FLUC als Provisorium in einem leer stehenden Lokal am Praterstern beantragten, ein glücklicher Zufall des richtigen Timings.
Plötzlich war klar, es geht los, aber kein Grund zur Hektik. Die Akteure nahmen ihre Plätze ein, Martin Wagner sprach einführende Worte. Irgendjemand aus dem FLUC Team hatte einen hellbeigen Kurzhaarretriever mitgebracht. Dem Hund schien die Sache zu gefallen, er setzte sich ganz zentral in Szene. Mit sicherem Instinkt nahm er neben dem ersten Protagonisten, den Wiener Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny, Platz und posierte vor ihm, als wären all die Leute wegen ihm gekommen. Sichtlich genoss das Tier die amüsierte Aufmerksamkeit, und dem Stadtrat blieb nichts übrig, als den Hund zu streicheln, wollte er sich nicht in den Hintergrund spielen lassen. Er ließ ihn auch an den Mikrofonen schnüffeln, schließlich hatte das Tier genug und legte sich zu Füssen des Politikers, der nun zu reden hatte. Nach einer Weile trollte sich der Hund in den hinteren Bühnenbereich, er hatte wohl genug Aufmerksamkeit für heute.
Ein gefundenes Fressen für Bildredakteure: Die Politik begibt sich ins Milieu der Alternativen, die natürlich im Rudel mit Hunden leben - man kennt das ja von diesen Punks, die an öffentlichen Plätzen rumhängen. Und die Politik wird sofort auf dieses Niveau gezogen.
Beziehungsweise, in weniger konservativer Lesart, arrivierte Punks - die FLUC-Macher forcieren ja gezielt die Vermischung von (Sub)Kultur und öffentlichem Raum - und progressive Stadtpolitiker treffen sich auf Augenhöhe, verstehen sich blendend und beschreiten neue Wege der urbanen Kulturpolitik. So klang auch der Tenor der Pressekonferenz.
Der zufällige Auftritt des Hundes passte bestens ins Bild, wie eine Bestätigung für die gehörige Portion Glück/das zufällig optimales Timing, die die FLUC Leute bei ihren Unternehmungen begleitet.
Mehr übers FLUC in radio u-ton am kommenden Montag.
Vielleicht stelle ich dann auch noch den zweiten Teil dieser Geschichte online, wo es um eine andere Hundesache geht, die Wien (grade wieder mal vermehrt) beschäftigt.
Dieses Projekt ist mittlerweile (und zu recht, wie ich meine) so prominent, dass neben dem Betreiber Martin Wagner und seinem Architekten auch eine ganze Riege aus der Stadtpolitik Worte zur morgen bevorstehenden Eröffnung abgeben wollte.
Auf der Bühne im noch etwas provisorischen, aber taghellen Clubraum standen Stühle und Mikrofone bereit, TV-Kameras und Fotografen gingen in Position. Es herrschte nicht übermäßig gespanntes Warten, im Prinzip wusste jeder, was da kommen sollte. Die FLUC Betreiber sind sehr gut darin, ihre Sache so zu inszenieren, dass sie grenzgängerisch funktioniert, aber auch behördlich akzeptiert wird. Dazu tragen wohl Erfahrung, Geschick und Talent bei. Wie weit es dabei Glück ist, zu erkennen, was die zeitgemäße Form der Hausbesetzung sein kann, lässt sich schwer sagen. Vielleicht war es einfach an der Zeit, als sie ihr erstes FLUC als Provisorium in einem leer stehenden Lokal am Praterstern beantragten, ein glücklicher Zufall des richtigen Timings.
Plötzlich war klar, es geht los, aber kein Grund zur Hektik. Die Akteure nahmen ihre Plätze ein, Martin Wagner sprach einführende Worte. Irgendjemand aus dem FLUC Team hatte einen hellbeigen Kurzhaarretriever mitgebracht. Dem Hund schien die Sache zu gefallen, er setzte sich ganz zentral in Szene. Mit sicherem Instinkt nahm er neben dem ersten Protagonisten, den Wiener Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny, Platz und posierte vor ihm, als wären all die Leute wegen ihm gekommen. Sichtlich genoss das Tier die amüsierte Aufmerksamkeit, und dem Stadtrat blieb nichts übrig, als den Hund zu streicheln, wollte er sich nicht in den Hintergrund spielen lassen. Er ließ ihn auch an den Mikrofonen schnüffeln, schließlich hatte das Tier genug und legte sich zu Füssen des Politikers, der nun zu reden hatte. Nach einer Weile trollte sich der Hund in den hinteren Bühnenbereich, er hatte wohl genug Aufmerksamkeit für heute.
Ein gefundenes Fressen für Bildredakteure: Die Politik begibt sich ins Milieu der Alternativen, die natürlich im Rudel mit Hunden leben - man kennt das ja von diesen Punks, die an öffentlichen Plätzen rumhängen. Und die Politik wird sofort auf dieses Niveau gezogen.
Beziehungsweise, in weniger konservativer Lesart, arrivierte Punks - die FLUC-Macher forcieren ja gezielt die Vermischung von (Sub)Kultur und öffentlichem Raum - und progressive Stadtpolitiker treffen sich auf Augenhöhe, verstehen sich blendend und beschreiten neue Wege der urbanen Kulturpolitik. So klang auch der Tenor der Pressekonferenz.
Der zufällige Auftritt des Hundes passte bestens ins Bild, wie eine Bestätigung für die gehörige Portion Glück/das zufällig optimales Timing, die die FLUC Leute bei ihren Unternehmungen begleitet.
Mehr übers FLUC in radio u-ton am kommenden Montag.
Vielleicht stelle ich dann auch noch den zweiten Teil dieser Geschichte online, wo es um eine andere Hundesache geht, die Wien (grade wieder mal vermehrt) beschäftigt.
powlee - 31. Mär, 17:38